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logo 34 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2014 WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG 10 Studie, die sehr günstige Ergebnisse in Be- zug auf die Implantatüberlebensrate zeigt [15]. Balshi präsentierte in Valencia eine laufende Studie zum All-on-4-Konzept un- ter Verwendung von CAMLOG ® Vario SR Abutments. Die Implantat-Überlebensrate ist nach vorläufigen Ergebnissen sehr gut, jedoch zeigte sich laut Balshi, dass je nach Ausgangssituation eine geringere Aufbau- höhe die klinische Handhabung erleichtern könnte. Vor der Versorgung zahnloser Kiefer ana- lysiert Dr. Ilaria Franchini (Stuttgart, Deutschland und Mailand, Italien) sehr sorgfältig anatomische, funktionelle, äs- thetische und allgemeinmedizinische Fak- toren. Während in ihrer Praxis bei günsti- gen Voraussetzungen bis zu 8 Implantate festsitzend versorgt werden, bevorzugt Franchini bei reduziertem Knochenange- bot oder ungünstiger medizinischer Situa- tion Konzepte mit angulierten oder kurzen Implantaten. Der kanadische Zahnarzt Dr. Marcus Fecteau (Jonquiere, Kanada) praktiziert in einer Region mit zahlreichen zahnlo- sen Patienten. Nach seiner entsprechend umfangreichen Erfahrung sind langfristig zahnlose Patienten, die herausnehmbare Prothesen gewohnt sind, bei Implantati- onen meist mit einfachen Versorgungen zufrieden. Patienten, die ihre Zähne auf- grund parodontaler Probleme spät verlie- ren, wünschten dagegen eher festsitzende Lösungen. Fecteau zeigte ein Patienten- beispiel, das er mit CAMLOG ® Guide und CAMLOG ® Vario SR Abutments gelöst hat- te. Der Eingriff dauerte drei Stunden und der Patient hatte bereits vier Monate nach Behandlungsbeginn eine funktionelle und ästhetische Versorgung. Das Protokoll wird in der Praxis nach Fecteaus Einschätzung künftig sehr häufig angewendet werden. Passend zum Thema präsentierte Profes- sor Carlo Maiorana (Mailand, Italien) Ergebnisse einer klinischen Studie zu ge- führten Versorgung zahnloser Kiefer mit CAMLOG ® Guide. Die durchschnittlichen Abweichungen der realen Positionen von den geplanten lagen mit rund 0,6 mm (koronal und apikal) und 2,4 Grad Winkel- abweichung rund 50 Prozent unter den in der Literatur angegebenen Werten. Maio- rana hob hervor, dass computergestützte Sofortversorgungen mit lappenloser Im- plantation vor allem für die Patienten Er- leichterung bringen – weniger für den Be- handler. Als wichtige Indikationen nannte er Zahnarztphobie, Würgereiz oder Zeit- mangel. Die positionsbezogene Genauigkeit von gedruckten und laborbasierten Schablo- nen verglich Dr. Sebastian Kühl (Univer- sität Basel, Schweiz) in vitro. Die mithilfe gematchter Datensätze aus DVT und Ober- flächenscan gewonnenen Print-Schablo- nen zeigten für mesial-distale, apikale und vertikale Positionen eine signifikant besse- re Präzision als die laborbasierten. Dies sei möglicherweise auf die höhere Anzahl der Referenzpunkte im Computerbild und die hohe Präzision der industriell hergestellten Schablonen zurückzuführen. Die Ergeb- nisse müssen aber laut Kühl noch in klini- schen Studien bestätigt werden. Ersetzen kurze Implantate Augmentationen? Den Stand der Forschung zum Thema kur- ze Implantate fasste der aus der Schweiz stammende Prothetiker Professor Hans- Peter Weber (Tufts University, Boston, USA) zusammen. Zahlreiche aktuelle Stu- dien und systematische Literaturauswer- tungen zeigten, dass Implantate mit we- niger als 8 mm Länge eine gute Prognose haben [16], auch in augmentiertem Kno- chen [17]. Da jedoch prothetische Fakto- ren noch unzureichend dokumentiert sind, sollten kurze Implantate nach derzeitigem Stand verblockt werden. Gute Erfolgsaussichten für kurze Im- plantate sieht auch der Mund-Kiefer-Ge- sichts-Chirurg Professor Robert Sader (Universität Frankfurt, Deutschland). Bei Verwendung von 7 mm Implantaten ver- zichtet er bis zu einer Knochenhöhe von 7 mm auf einen Sinuslift. In einer laufenden Studie untersucht Saders Arbeitsgruppe die Erfolgsaussichten kurzer Implantate im Oberkieferseitenzahn-Bereich. Biomecha- nische Befunde sprächen für das Konzept, besonders bei bikortikaler Verankerung. Dennoch empfiehlt auch Sader, protheti- sche Parameter sehr genau zu beachten. In einer weiteren Studie verglich Profes- sor Yasemin Özkan (Marmara Univer- sität, Istanbul, Türkei) Knochenverände- rungen bei Verwendung kurzer (7 mm) CONELOG ® SCREW-LINE Implantate ohne Augmentation oder langer Implantate in Verbindung mit Sinuslift. Nach vorläufigen Ergebnissen gibt es zwischen den Proto- kollen keine signifikanten Unterschiede im Knochenniveau. Weiterhin fand Özkan keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf prothetische Parameter wie optimale Verteilung und Anzahl kurzer Implantate. Diese Faktoren sollten in weiteren Studien untersucht werden. Alveolärer Knochenverlust kann laut Professor Hendrik Terheyden (Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel, Deutschland) als Krankheit angesehen werden. Fol- gen seien unter anderem ästhetische und funktionelle Einbußen, die vor allem bei sagittalem oder transversalem Missverhält- nis zwischen beiden Kiefern nur mit aug- mentativen Methoden behandelt werden könnten. Terheyden empfiehlt Interposi- Dr. Ilaria Franchini Prof. Hans-Peter Weber Prof. Hendrik Terheyden
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