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logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 41 PraxisMaNaGeMeNt In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne Mit einer Vision wird häufig etwas Magi- sches, Großartiges oder Weltverbesserndes verbunden. Eine Vision muss nicht zwangsläufig altruistisch oder in sozialer, bzw. ökologischer Hinsicht wertvoll sein. Auf Unternehmen bezogen geht es dabei auch nicht vorrangig darum, die monetä- ren Aspekte zu fokussieren, da dies in der Regel originärer Unternehmenszweck ist. Eine Unternehmensvision beschreibt einen Zustand, der über den Unternehmer als Person hinausgeht – sie skizziert ein wirklichkeitsnahes Zukunftsbild. Genau genommen ist eine Vision die realistische Beschreibung eines Wunschzustandes der zukünftigen Unternehmensentwicklung – sie beschreibt wo es hingehen soll und ist sozusagen ein definierter Idealzustand. Eine Vision erzeugt ein wünschenswertes und emotionales Bild der Zukunft eines Unternehmens. Sie zeigt eine Vorstellung, wofür das Unternehmen stehen soll, worin sich die Stärken begründen werden, wie das Unternehmen aussehen und wahrge- nommen werden könnte. Eine Vision besteht aus zwei Elementen: Zum einen enthält sie eine klare Vorstel- lung, was in 10, 20 oder 30 Jahren erreicht werden soll. Zum anderen berücksichtigt sie den substanziellen Wesenskern, den ein Unternehmen ausmacht; also die grundlegenden Werte und Überzeugungen. Insbesondere für kleinere bis mittelstän- dische, inhabergeführte Unternehmen wie bspw. Zahnarztpraxen ist es essentiell, dass diese Überzeugungen mit den persönlichen Werten des Unternehmers korrespondieren. Bildlich betrachtet, erfüllt die Unterneh- mensvision durch die Festlegung dieser zukunftsweisenden Richtung zunächst eine Art „Polarsternfunktion“ für das Unternehmen. Langfristig wirkt sie wie ein Kompass, der diese Richtung beibehält. Vision vs. Ziel Visionen werden häufig mit Unterneh- menszielen verwechselt. Z.B. den Praxis- Umsatz in zwei Jahren um 10 Prozent zu steigern ist keine Vision, sondern ein klares Ziel. Echte Ziele sind zeitlich begrenzt; sie sollten in kurz-, mittel- oder langfristig gegliedert sein. Um sie messbar zu machen, ist es wichtig, Ziele konkret zu formulieren. Die Ziele eines Unternehmens werden von der Unternehmensstrategie abgeleitet. Ziele und die entsprechen- den Maßnahmen zur Zielerreichung sind flexibel. Eine Unternehmensstrategie kann erst anhand der Vision entwickelt werden. Gute Unternehmensstrategien passen sich an die Veränderungen im Marktumfeld an, um Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen. Strategien sind flexibel; Visionen hingegen sind stabil. Visionen sind deshalb integraler Bestand- teil jeder Unternehmung und zugleich der Grundstein auf dem sie fußen. Auf dieser wichtigen Grundlage basieren somit alle folgenden Unternehmensentscheidungen. Die Unternehmensvision ist ein wichtiger Faktor in Bezug auf die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Damit ist sie zu großen Teilen auch für dessen Wettbe- werbsfähigkeit verantwortlich. Häufig wird die Relevanz einer Unternehmensvision allerdings unterschätzt. Die Rubrik Praxismanagement wird in den folgenden Beiträgen den Aufbau von Kommunikationsstrategien für die Zahnarztpraxis betrachten. Den Auftakt dieser Serie macht das Thema Vision, denn jedes Unter- nehmen startet bewußt oder unbewußt mit einer Vision. Bei einer bewußt gestalteten Vision basieren alle Entscheidungen auf dieser wichtigen Grundlage, die letztendlich die Entwicklung und damit den Erfolg des Unternehmens gezielt steuern. Andrea Stix, M.Sc. Beratung für Kommunikations- strategie und Praxismarketing VisioNeN – Der aNtrieB fÜr eiNe erfolGreiCHe ZuKuNft

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