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logo 44 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2019 logo 44 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2019 PRODUKTE 30 Die richtige Wahl der Biomaterialien ist entscheidend, um optimale klinische Ergebnisse zu erreichen – in funk- tioneller, struktureller und ästhetischer Hinsicht. Das Ziel jeder Geweberegenerationstechnik, insbesondere der Knochentransplantation, ist es, die Bildung von lebendem und reaktivem Gewebe zu erreichen. Dieses sollte in der Lage sein, sich so zu regenerieren, dass die mechanische und biologische Funktion nachhaltig erhalten bleibt. MINEROSS ® XP MEHR RAUM FÜR KNOCHENNEUBILDUNG [3] In einer randomisierten Vergleichsstudie von bovinen (MinerOss X) und porcinen Knochentransplantaten (MinerOss XP) in Extraktionsalveolen eines Molars und Prä- molars, die mit einer Kollagenmembran (Mem-Lok ® Pliable) abgedeckt wurden, stellten Guarnieri und Kollegen bei 18 Pati- enten keinen Unterschied in Bezug auf die vertikalen und horizontalen Dimensions- veränderungen an den Extraktionsalveolen zwischen den beiden Gruppen fest [1]. In Alveolen, die mit dem bovinen Knochen- material augmentiert wurden, gingen die mittlere Kammbreite und die durchschnitt- liche Höhe des vestibulären und des lingu- alen Kamms um 1,25±0,7 mm, 1,18±0,8 mm bzw. 1,12±0,9 mm zurück. Bei der Gruppe, deren Alveolen mit porcinem Knochen augmentiert wurden, betrug der Rückgang 1,19±0,4 mm, 1,21±0,8 mm bzw. 1,09± 0,6 mm (Abb. 1) . Bei der Beurteilung der histomorphomet- rischen Parameter wurden zwischen den beiden Gruppen statistisch signifikante Unterschiede festgestellt (Abb. 2) . Der prozentuale Anteil des neu gebildeten Knochens war in der Gruppe, die mit por- cinem Knochenmaterial behandelt wur- de, vier Monate nach der Transplantation signifikant höher als in der mit bovinen Xenotransplantaten behandelten Grup- pe (57,13±2,8 % vs. 49,08±3,7 % des neu gebildeten Knochens). Umgekehrt waren nicht mineralisiertes Bindegewebe (16,37±4,9 % bei bovinem vs. 13,65±3,6 % bei porcinem Material), verbliebene Trans- plantatpartikel und Osteoidgewebe in höherem Maße in den mit bovinem Ma- terial behandelten Alveolen vorhanden (13,49±2,8 % und 21,06±3,8 % bei bo- vinem vs. 11,74±4,7 % und 17,63±3,8 % bei porcinem Material). Die Daten deuten auch darauf hin, dass bei Alveolen, die mit einer Membran und por- cinen Knochentransplantaten (MinerOss XP) behandelt wurden, im Vergleich zu Alveo- PRODUKTE 31 len, die mit bovinen Knochentransplan- taten (MinerOss X) behandelt wurden, weniger Knochenersatzmaterial zurück- bleibt. Dies könnte auf einen unter- schiedlichen Einfluss der bovinen und porcinen Materialien auf den Knochen- heilungsprozess hinweisen. Diese Hy- pothese wird auch durch den höheren prozentualen Anteil an Osteoidgewe- be (Knochen in der Reifungsphase) ge- stützt, der nach vier Monaten in Extrak- tionsalveolen gefunden wurde, die mit bovinem Knochen augmentiert wurden, sowie den unterschiedlichen histologi- schen Ergebnissen zwischen den beiden Gruppen. Knochenmineral-Matrizen müssen bio- kompatibel sein und vier wesentliche Eigenschaften erfüllen, um die Knochen- bildung zu fördern und eine effiziente Ge- weberegeneration zu ermöglichen. Zusammengefasst ermöglichen die Eigen- schaften eines „idealen“ Knochentrans- plantats das Knochenwachstum an der augmentierten Stelle und führen zu einer stabilen Osseointegration mit minimaler Wirtsantwort. Osseointegration ist definiert als die Bildung von neuem Knochen an der direkten Schnittstelle zwischen einem enossalen Implantat oder Knochenersatz- material und dem nativen Knochen ohne dazwischen liegendes Weichgewebe [2]. Im Vergleich zu Knochen bovinen Ursprungs (MinerOss X) scheint porci- ner Knochen (MinerOss XP) daher eine beschleunigte alveoläre Knochenhei- lung zu ermöglichen [1]. [1] Guarnieri R, Ippoliti S, Stefanelli L, De Angelis F, Di Carlo S, Pompa G. Tissue dimensional changes following alveolar ridge preservation with different xenografts associated with a collagen membrane - Results of the 4-months re-entry sur- gery. Int Arch Oral Maxillofac Surg. 2017;1(1):1-6. [2] Albrektsson T, Branemark PI, Hansson HA, Lindstrom J. Osseointegrated titanium implants. Requirements for ensur- ing a long-lasting, direct bone-to-implant anchorage in man. Acta Orthop Scand. 1981;52(2):155-70. [3] Data on file, Shu-Thung Li, Ph. D. et al.: Isolation and Characterization of a Porous Carbonate Apatite From Por- cine Cancellous Bone. Science, Technology, Innovation, Aug. 2014: 1–13. [4] Guarnieri R et al. (2007) Histologic evaluation of bone healing of adjacent alveolar sockets grafted with bovine- and porcine-derived bone: a comparative case report in humans. Regenerative Biomaterials, 1–4 doi: 10.1093/rb/rbx002 LITERATUR Abbildung 1: Horizontale und vertikale Veränderungen bei der Wiedereröffnung. HVK: Höhe des vestibulären Knochenkamms; HLK: Höhe des lingualen Knochenkamms; KB: Kieferkammbreite; MB: Gruppe mit bovinem Knochentransplantat; MP: Gruppe mit porcinem Knochentransplantat [1]. Abbildung 2: Histomorphometrische Mittelwerte. BG: Bindegewebe, NGK: neu gebildeter Knochen; OG: Osteoidgewebe; RT: Resttransplantat; MB: Gruppe mit bovinem Knochentransplantat; MP: Gruppe mit porcinem Knochentransplantat [1]. 1.00 1.05 1.10 1.15 1.20 1.25 1.30 HVK HLK KB Veränderungen in mm MB (MinerOss ® X) MP (MinerOss ® XP) % 60 50 40 30 20 10 0 BG NGK OG RT MB (MinerOss ® X) MP (MinerOss ® XP) NEU REM: MinerOss XP Makro- und Mikroporen ähneln menschlichem Knochen Branislav Kostadinov Senior Product Manager Biomaterials Europe

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