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logo 44 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2019 logo 44 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2019 12 13 rativen Phase trug der Patient während der Nacht eine Schutzschiene (Abb. 12) . Phase der Implantatinsertion und der lateralen Augmentation Die zweite Behandlungsphase begann mit der axial korrekten Insertion von fünf CAMLOG SCREW-LINE Implantaten an den Positionen 14, 24, 36, 46 und 47 ohne Im- plantatschablone [4]. Die korrekte Position der Implantate mit genügend Abstand zu den Nachbarzähnen ermöglicht die anato- mische Ausformung der späteren Papillen durch ausreichende Nährstoffversorgung des periimplantären Knochens. Zusätzlich wurde der bukkale Knochende- fekt in regio 14 mit einem Gemisch aus au- tologen Knochenspänen sowie xenogenem Knochenersatzmaterial (MinerOss Cortical /BioHorizons) im Sinne einer Konturaug- mentation aufgefüllt [5,6]. Als Resorpti- onsschutz für eine optimale Knochenrege- neration im Sinne einer GBR erfolgte eine Abdeckung der augmentierten Region mittels resorbierbarer Kollagenmembran (Mem-Lok/BioHorizons). Für eine bakteri- endichte, geschlossene Einheilung bei al- len vier Wundregionen wurde besonderer Wert auf einen dichten, spannungsfreien Wundverschluss mittels Einzelkopfnähten (DAFILON 5/0/Braun) gelegt [7]. Der Hei- lungsverlauf verlief komplikationslos, die Wundregion war 12 Tage postoperativ vollständig epithelialisiert (Abb. 13 bis 15) . Gingivaausformung Bei einer optimal ausgeheiltenWeichgewebs- situation der Position 14 erfolgte nach einer Einheilphase von lediglich neun Wochen die Eröffnung der Implantate mittels mu- cosa split flap Technik. Die Verschlussschrau- ben wurden entfernt und CAMLOG wide body Gingivaformer zur Ausformung einer reizlosen Mukosa eingedreht (Abb. 16) . Eine Nachaugmentation der Region war aufgrund des bukkal ausreichend dimen- sionierten, gut vaskularisierten Knochens nicht notwendig. Eine korrekte Ausfor- mung des Emergenzprofils mittels richtig dimensioniertem Gingivaformer ist ein ent- scheidendes ästhetisches Kriterium bei der Herstellung des Kronendurchtrittsprofils der anatomischen Keramikkrone. Während dieser Behandlung erfolgte die Präparation und Abformung eines indi- viduellen Stifts an Zahn 26. Gleichzeitig wurde der nichterhaltungswürdige Zahn 48 operativ entfernt. Individualisierter Abdruckpfosten und restaurative Phase Eine Woche darauf wurden sämtliche Zäh- ne im Ober- und Unterkiefer zur Erstellung vollkeramischer Kronen und Inlays auf Ba- sis von Lithiumdisilikatkeramik präpariert [9]. Die drei wesentlichen Punkte bei der Präparationsgestaltung unter Berücksichti- gung der Materialeigenschaften, der stati- schen und dynamischen Okklusion sowie der blutungsfreien Abdrucknahme waren: • die abgerundete Gestaltung des Kro- nenstumpfes, da sich diese direkt auf die Innengeometrie vollkeramischer Käppchen auswirkt und Spannungskonzentrationen reduziert • adäquate vertikale Reduktion (> 1 mm) des Kronenstumpfes um der benötigten erhöh- ten Schichtdicke gerecht zu werden und verarbeitungsbedingte Adhäsionsfrakturen („chipping“) zu vermeiden (Abb. 17 und 18) • gingivaschonende, maximal 1 mm sub- gingival gelegene Präparationsgrenze In dieser Sitzung wurde der Goldstift in Zahn 26 (Stabilor NF 4, Fa. DEGUDENT) zementiert (GC FujiCEM 2, Fa. GC). Damit die Gingivaausformung in regio 14 der er- zielten Ausdehnung bei der Abformung nicht kollabiert, wurde der Abformpfosten entsprechend individualisiert, indem er mit einem Kunststoff (Ceram X Duo/Dentsply Sirona) ummantelt und in-situ ausgehärtet wurde (Abb. 19) . Die temporäre Versorgung der Kronen- stümpfe zur optimalen Abdeckung der Dentinwunde sowie zum Beibehalt der entzündungsfreien Gingiva erfolgte mittels individuell angepassten, lichtdurchlässigen Stripkronen (Frasaco) und einem temporä- ren Füllmaterial (Luxatemp Star/DMG). Die Besprechung der Kronenform und die Farbauswahl erfolgte im Labor gemeinsam mit dem Patienten in Anlehnung an die Unterkiefer-Frontzähne. Die Frontzahnkro- nen wurden mit Keramikpressrohlingen (IPS e.max press Multi A2/Ivoclar Viva- dent) im Cut-back Verfahren erstellt. Mit hochfluoreszierender Cl-F Lisi und Enamel 58Lisi (Fa. GC) wurden die Rohlinge indi- viduell geschichtet, um die gewünschte Farbgebung der Kronen zu realisieren. Die Restauration im Seitenzahnbereich erfolg- te mit monolithisch gepressten Kronen aus IPS e.max Press Multi A3. Durch den na- türlichen Farbverlauf der Rohlinge erhielt die Seitenzahnversorgung das gewünschte ästhetische Ergebnis. Nach vorheriger Passprobe und Bisskon- trolle erfolgte die definitive adhäsive Be- festigung (RelyX Unicem, Fa. 3M Espe) der Lithiumdisilikat-Kronen und Onlays (IPS e.max/IVOCLAR) (Abb. 20) . Eine neu- erliche Abformung (Hydrorise light + fast body/Zhermack) der fünf Implantate mit- tels individualisierten Abutments diente zur exakten Übertragung der nun definiti- ven Situation der Nachbarzähne. Konservierende Zwischensitzung Eine erste Nachkontrolle der zementierten Keramikkronen erfolgte als Understate- ment für den Patienten und diente auch zur Überprüfung der generellen Beschwer- defreiheit. Für ein konservierendes Vorge- hen entschied man sich bei den Zähnen 35 - 45, da diese aufgrund der gering zer- störten Zahnhartsubstanz nicht beschliffen wurden. Nach Entfernung der interdenta- len Konkremente und Verfärbungen wur- den sämtliche Zahnhalsdefekte mit nano- keramischem Füllmaterial (Ceram X Duo/ Dentsply) versorgt und hochglanzpoliert (SoFLEX, 3M Espe) (Abb. 21) . Verschraubung der Implantatkronen Als finaler Schritt erfolgte das Einsetzen der direkt zu verschraubenden Implantat- kronen (Abb. 22 und 23) . Als ein wesent- licher Faktor zur Kontrolle des passgenau- en Sitzes der Tube-in-Tube Verbindung hat sich die „six-fix“ Methode bewährt. Dabei sollten mit dem Sechskantschlüssel ma- nuell sechs bis sieben Umdrehungen der Fixierschraube bis zur festen Arretierung möglich sein. Nur dann scheint die korrek- te Position der Implantatkrone gegeben. Alle Arbeiten wurden mit einem Drehmo- Abb. 17: Gescannte Form der beschliffenen Zahnstümpfe sowie die gematchte Darstellung der Oberkiefer Frontkronen. Abb. 20: Die zementierte Oberkieferrestauration eine Woche nach dem Einsetzen. Abb. 16: Neun Wochen postoperativ erfolgte die Implantatfreilegung mittels mucosa-split-flap Technik und Einbringen eines Gingivaformers. Abb. 18: Die digital designte Restauration der Oberkieferkronen. Abb. 19: Die geschlossene Abformung mittels Abdruckkappe und individualisiertem Abformpfosten, um ein Kollabieren des breiten Gingivatrichters zu vermeiden. PRAXISFALL PRAXISFALL Abb. 21: Verfärbte Füllungen wurden entfernt und die Defekte konservierend mit nano-keramischem Füllmaterial (Ceram.X Duo, Fa. Dentsply) versorgt. Abb. 13 bis 15: Intraoperativer Situs: der einwandige bukkale Knochendefekt wurde nach Insertion eines CAMLOG ® SCREW-LINE Implantats (Ø 4,3 mm/L 11 mm) mit autologen Knochenchips und xenogenem Knochenersatzmaterial (MinerOss Cortical / BioHorizons) aufgebaut. Die Deckung erfolgte zunächst mit einer Mem-Lok RCM Membran (BioHorizons) und dichtem Weichgewebsverschluss. Abb. 12: Die zuletzt getragene Aligning Schiene wurde bis zum Beginn der restaurativen Phase als Retentionsschutz nachts getragen. Abb. 22: Als Implantatkrone wurde ein mono- lithischer Block aus Lithium-Disilikat (IPS e-max) auf einer Titanbasis mit einem speziellen Adhäsiv (Multilink Hybrid Abutment) laborseitig verklebt. Abb. 23: Einprobe der Restauration 14 und Kontrolle der Pass- genauigkeit mittels „six-fix“ Methode.

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