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logo 34 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2014 24 PRAXISFALL Einen weiteren Sonderfall bei den festsit- zenden Marylandbrücken stellen im CAD/ CAM Verfahren gefräste Kompositbrü- cken dar. Indikation solcher provisorischen Brücken liegen in der Kombination mit ei- ner therapeutischen Bisslageveränderung (Abb. 18) . Die im Vergleich zu Metall oder Zirkonoxyd deutlich geringe Bruchbiege- festigkeit zieht aber die Notwendigkeit eines stärkeren Materialquerschnitts nach sich. Gute Erfahrungen haben wir mit diesem Material bei Extensionsbrücken gemacht. Als Alternative zu Interimsim- plantaten kann einem Patienten so eine festsitzende, provisorische Versorgung angeboten werden. Bei Schienenpatien- ten kann die Schienenposition in diese Versorgung übernommen und innerhalb der Tragedauer überprüft und ggf. verän- dert werden. Befestigt wird diese Compo- stitbrücke mit Phosphatzement (Abb. 19 und 20) . Abnahme und Wiederbefestigung Damit die Konstruktion eines Provisori- ums im implantologischen Praxisalltag funktioniert, hängt es sehr stark davon ab, dass das Operationsgebiet ohne großen Aufwand und auch öfter zu erreichen ist. Ebenso ist die unkomplizierte, mehrfache Wiederverwendung des selben Provisori- ums ohne zahntechnischen Begleitschutz unerlässlich. Bei umfangreichen implantologischen Therapieverläufen müssen Provisorien teils mehrmals zur Augmentation, Implanta- tion, Freilegung usw. abgenommen und wiederbefestigt werden. Aber gerade die möglichst verlustfreie Abnahme verklebter Modellguss-Marylandbrücken führt oft zu einer Verformung der Klammeranteile, zu einem Abplatzen von Verblendungen oder sogar zu einer Beschädigung der Zahn- oberfläche (Abb 21) . Sehr gut durchführbar ist, bei nicht kon- ditionierten Schmelzoberflächen, dass zunächst im Unterschnittgebiet der Klam- mern die Kunststoffanteile der Über- schichtungen stumpf weggesprengt wer- den. Anschließend können zumindest die mesialen Klammern vom Zahn leicht aufgehebelt werden. Mit einer Luer´schen Knochenzange wird dann am Brücken- glied eine Längsrotation der Brücke durch- geführt was i.d.R. eine verlustfreie Locke- rung der gesamten Brücke bewirkt (Abb. 22, 23, 24 und 25) . Nach Abnahme der Marylandbrücke wer- den die Klammern abgestrahlt, silanisiert (Metallprimer/GC) und die Brücke erneut mit einem Compomer in situ gebracht. Anschließend wird das labiale Komposit- schild ästhetisch vervollständigt und nach UV-Lichthärtung ausgearbeitet Abb. 18: Zum Ersatz der Seitenzähne 5 und 6 diente eine gefräste Komposit-Extensionbrücke. Abb. 24: Die Brücke wird nach erfolgtem chirurgischen Eingriff wieder eingegliedert. Abb. 19: Der Unterkiefer wird zur Aufnahme der therapeu tischen Brücke zur Bisslageveränderung vorbereitet. Abb. 25: Der Klammerarm der provisorische Marylandbrücke wird verblendet und nach UV-Lichthärtung ausgearbeitet. Abb. 20: Die eingeklebte Brücke zur Bisshebung und provisorischen Versorgung bietet dem Patienten einen ausreichenden Komfort.
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